Beispiel „Umgang mit Interessenskonflikten“

Besucherdelegation: Politische Entscheidungsträger und hochrangige Beamte der Institutionen eines Landes, die für strategische und operative Entscheide im Zusammenhang mit Infrastrukturprojekten zuständig sind; Vertreter/innen von Regionen und Gemeinden, Vertreter von Investoren und NGOs.

Ziel der Studienreise: Kennenlernen des formalen rechtlichen Rahmens und der politischen Prozesse in der Schweiz mit ihren Mitwirkungsmöglichkeiten für verschiedene Interessengruppen sowie Mediation und andere informelle Partizipationsansätze an Hand konkreter Beispiele. Reflexion über Herausforderungen unterschiedlicher Konfliktlösungsansätze. Abhängig von der Zusammensetzung der Delegation, kann der Studienbesuch auch zur Vertrauensbildung zwischen den Teilnehmenden der Delegation genutzt werden und eine Plattform bieten, dass diese in einem neutralen Umfeld über ihre Interessenskonflikte und mögliche Lösungsansätze diskutieren können.

Programmübersicht

Tag 1: Einführung ins politische System und Konfliktregelungsmechanismen der Schweiz

  • Offizieller Empfang der Delegation
  • Präsentation durch Experten (gemäss spezifischen Interessen der Delegation) und Diskussion: Infrastrukturprojekte in der Schweiz und der Bezug zum politischen und administrativen System in der Schweiz, unterschiedliche Modelle der Konfliktprävention und Konfliktbearbeitung und von Partizipation
  • Kombination von Sightseeing und Veranschaulichung, zum Beispiel in der Form einer Stadtführung mit Fokus auf erlebbare Governance (die politischen Institutionen von Bund, Kanton, Stadt, mit Erklärungen zur dreistufigen Organisation der Schweiz)

Tag 2: Infrastrukturprojekt auf Bundesebene: Besuch und Augenschein bei einem Projekt (z.B. NEAT)

  • Präsentationen eines politischen Vertreters des Bundes mit Diskussion: Wie wurde das Projekt von der Idee bis zur Umsetzung aufgesetzt? Welche Konflikte traten auf und wie wurde mit ihnen umgegangen? Welche Herausforderungen lagen in Zusammenarbeit und Kooperation mit unterschiedlichen Interessensgruppen?
  • Besuch des Infrastrukturprojekts und Diskussion mit lokalen Gemeindevertretern

Tag 2: Kooperation und Entwicklung politischer Visionen – Politik-Dialog zu einem konkreten Thema

  • Präsentation von und Diskussion mit Teilnehmenden an einem politischen Dialog: kantonale Behörden, politisch Verantwortlichen, Unternehmern, oder Verbandsvertretern
  • Präsentation und Diskussion mit dem Mediator des Politik-Dialoges

Tag 3: Konflikte um ein Infrastrukturprojekt auf kantonaler Ebene – Mediation konkret

  • Präsentation von und Diskussion mit Teilnehmenden des Mediationsprojektes: kantonale Behörden, politisch Verantwortlichen, Unternehmern, NGOs oder Bürgerorganisationen
  • Präsentation und Diskussion mit dem Mediator

Tag 4: Vertiefung zu Mediation und partizipativen Prozessen

  • Präsentation von und Diskussion von Erfahrungen aus unterschiedlichen Prozessen: kantonale Behörden, politisch Verantwortlichen, Unternehmern, NGOs oder Bürgerorganisationen
  • Präsentation und Diskussion mit Mediatoren

Tag 5: Partizipation und Interessenausgleich auf Gemeindeebene

  • Neue Ansätze der Mitgestaltung und Konsultation von Bürgern in einem konkreten Projekt durch Vertreter von Gemeinden
  • Besuch der Gemeinde und des konkreten Projekts

Tag 6: Gemeinsame Reflexion

  • Was hat die Besuchsdelegation überrascht? Offene Fragen?
  • Welche Erkenntnisse nehmen die einzelnen Besucherinnen und Besucher mit nach Hause?
  • Wie lassen sich die Erkenntnisse im eigenen Kontext nutzen?